Konzept
In dem hier vorgestellten Konzept darf jede:r im Unterricht schreiben, was ihm bzw. ihr wichtig ist. Schülerinnen und Schüler setzen sich so schreibend mit grundlegenden Fragen des Lebens auseinander – jeder gemäß der individuellen Voraussetzungen. Dabei spüren die Schreiber und Schreiberinnen, wie wertvoll die eigenen Gedanken sind. Sie erleben, was sie mit ihren eigenen Texten bei ihren Zuhörern bewirken können. Die Gruppe wird so zum wichtigen Ratgeber für das eigene Lernen. Auch im Bereich Lesen sind die eigenen Vorlieben und Voraussetzungen Kern der Bildung von Lesekompetenzen.
Auf der Basis der eigenen Texte werden Schreib- und Rechtschreibkompetenzen, wie sie in den rechtlichen Vorgaben (Bildungsstandards, Lehrpläne, Fachanforderungen) für die Primar- und die Sekundarstufe gefordert werden, auf höchst individualisierende Weise entwickelt.
Durch aktives Sprachhandeln, gemeinsame Sprachreflexion und regelmäßiges Feedback werden zugleich bildungssprachliche Kompetenzen gefördert. Diese Konzeption von Unterricht entspricht den Herausforderungen einer inklusiven Deutschdidaktik.
Schreiben – persönliche und fachliche Potenziale entfalten
Die eigenen Gedanken, Sehnsüchte, Haltungen, Meinungen und Interessen sind großartige Potenziale jedes Einzelnen. Ein persönliches Tage- bzw. Schreibbuch lädt die Schüler ein, Eigenes in Form von Geschichten, Berichten, Wünschen, Fragen, Nachdenktexten, Appellen, Sachtexten... festzuhalten und mit anderen zu teilen, in Autorenrunden zu bedenken und ggf. für die Veröffentlichung zu überarbeiten. Die Kernidee: Eine regelmäßige Schreibzeit.
Das Tage- oder Schreibbuch ist das Herz eines Unterrichts, der das Leben des Einzelnen als Basis des schulisches Lebens und Lernens wertschätzt - die Autorenrunde der Motor für die Entwicklung einer Schreiberidentität der Einzelnen und der Gruppe.
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Anregungen für den Unterricht Filme aus der Praxis
Rechtschreiben - den eigenen Texten zuliebe
Rechtschreibkompetenzen werden hier im Sinne der aktuellen Fachdidaktik (vgl. Bildungsstandards) als Teil von Schreibkompetenz verstanden. Das Ziel des Rechtschreiblernens besteht darin, die eigenen Texte so schreiben zu können, dass die Leser sie schnell und mühelos erfassen können. Die normierte Rechtschreibung hilft dabei.
Die eigenen Texte geben Auskunft über den individuellen Entwicklungsstand. Sie werden zur Grundlage für ein individuell ausgerichtetes Rechtschreibtraining und gemeinsame Rechtschreibgespräche – von Anfang an.
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Anregungen für den Unterricht Filme aus der Praxis
Lesen - gut und gerne
In einer regelmäßigen Lesezeit wird beides gefordert und gefördert: "Gutes Lesen" wird durch das Trainig basaler LEsekompetenzen gefördert. "Gerne Lesen" durch sinnstiftende Lektüre und die Auseinandersetzung damit - von Anfang an.
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Anfangsunterricht
Von Anfang an findet Schreiben, Rechtschreiben und Lesen in sinnstiftenden Zusammenhängen statt.
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Das eigene Unterrichtskonzept entwickeln
Dieses Konzept besteht aus vielen einzelnen Bausteinen, die Sie einzeln, in unterschiedlichen Kombinationen oder in ihrer Gesamtheit einsetzen können.
Deshalb lade ich Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen ein, sich diejenigen Bausteine auszuwählen, mit denen Sie Ihr eigenes Unterrichtskonzept weiter entwickeln können. Eine Übersicht über mögliche Schritte für den eigenen Unterricht oder gemeinsame Fachabsprachen im Kollegium finden Sie in folgenden Übersichten:
Schreiben – kurz gefasst – Leitfaden für Unterricht und Fachabsprachen
Rechtschreiben – kurz gefasst – Leitfaden für Unterricht und Fachabsprachen
Hinweise für schulinterne Vereinbarungen (Fachcurricula, Arbeitspläne) zur Förderung und Überprüfung von Schreibkompetenzen
Das hier skizzierte Konzept ist ausführlich vorgestellt in dem Buch Individuelle Lernwege im Schreiben und Rechtschreiben. Ein Handbuch für den Deutschunterricht (Dieck Heinsberg: Band I (Erstuflage 2007, mehrere Auflagen), Bände IIA, IIB (Erstauflage 2013, mehrer Auflagen).
Eine kurze Zusammenfassung finden Sie in dem Infobogen Konzept.
Einblicke in den Unterricht erhalten Sie über die vielen kleinen Filmbeispiele aus dem Unterricht, durch die beiden umfangreicheren Filme Jedes Kind wertschätzen und Klasse Texte! sowie durch zahlreiche Fotos und Texte aus dem so gestalteten Unterricht auf dieser Homepage.
Die hier beschriebenen konzeptionellen Ideen haben sich aus der Unterrichtserfahrung vieler Jahre und deren kontinuierlicher Reflexion im Kontext der aktuellen Fachdidaktik und Schreibforschung entwickelt. Daraus ist auch eine wissenschaftliche Auseinandersetzung erwachsen.
Parallelen finden sich in verschiedenen Konzepten und Bewegungen wie beispielsweise der Freinetpädagogik, deren Anliegen es ist, dem Einzelnen das Wort zu geben, oder dem Dialogischen Lernen (Gallin/Ruf), das Lernen in der produktiven Spannung von ICH, DU und WIR verortet.
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