Literaturzirkel

Vier oder fünf Schülerinnen und Schüler lesen die gleiche Lektüre - ggf. zu einem gemeinsamen Oberthema. Zu jedem Kapitel sollen sie sich ihre eigene Meinung bilden. Im Literaturzirkel, der begleitend zur Lektüre des Buches regelmäßig zusammenkommt, tauschen sie Eindrücke und Fragen aus und stellen ihre Meinungen zur Diskussion.

In Literaturzirkeln sind die Schülerinnen und Schüler ausdrücklich aufgefordert, sich eine Meinung zum Gelesenen zu bilden, für die sie im Gespräch oder in der Diskussion mit anderen eintreten müssen. Sprachliche Fähigkeiten des Argumentierens werden ebenso gefordert wie soziale Kompetenzen des Aushandeln bzw. Selbstkompetenzen des Anerkennens und Überzeugens. Auf einer Meinungskarte (Download) halten die Schülerinnen und Schüler bereits während des Lesens ihre Gedanken fest.

Literaturzirkel - was sie auszeichnet

Das Lernen im Literaturzirkel unterschiedet sich von der überwiegend individualisierten Auseinandersetzung mit Literatur im Lesejournal insofern, als hier der Austausch mit anderen über eine Lektüre im Mittelpunkt steht. Gleichwohl kann das Lernen in Lesezirkeln auch im Lesejournal dokumentiert werden. Die Meinungskarte, aber auch ergänzende Einträge oder Bilder finden hier ihren Platz.

Das Lernen in Literaturzirkeln unterscheiden sich auch von der gemeinsamen Klassenlektüre, da hier die Lernenden selbst entscheiden, welches Buch sie lesen oder zumindest aus einem bestehenden Angebot eines auswählen. Der kleine Kreis bietet den Einzelnen außerdem mehr Raum und Zeit, aktiv sprachlich zu agieren und sich zu positionieren.

Organisation

Es bietet sich an, zu einem gemeinsamen, ggf. auch fachübergreifenden Thema (Klima, Freundschaft etc.) eine Bücherkiste zusammenzustellen, in der jeweils vier bis fünf Exemplare einer Lektüre vorrätig sind, sodass die Schülerinnen und Schüler wählen können, was sie interessiert und sich danach in Gruppen zusammenfinden. Viele Stadtbüchereien stellen solche Bücherkisten nach Themenwünschen zusammen.

Es ist aber auch möglich, dass sich ein gut laufender Literaturzirkel eigenständig auf ein neues Buch einigt. Literaturzirkel können dann entweder in einer fest dafür vorgesehen Zeit parallel stattfinden, oder aber sie werden als ein Angebot neben anderen in die wöchentliche Lesezeit integriert. In heterogenen Gruppen lässt sich so differenzieren.

Meine Erfahrungen - meine Einschätzung

Erste Einblicke in Literaturzirkel (literature circles) habe ich in US-amerikanischen Schulen erhalten. Ich habe sie in Deutschland in verschiedenen Jahrgängen erprobt und empfehle sie für alle Altersstufen. Sowohl das Lesen von Lektüre als auch der kritische Austausch darüber werden so zu einer Selbstverständlichkeit.

Lernende, die regelmäßig in Autorenrunden über eigene Texte nachdenken, profitieren davon für die Gespräche über Literatur in Literaturzirkeln. Ist das Artefakt der Text-Hand bereits aus Autorenrunden bekannt, kann es auch hier die Reflexion der sprachlichen Machart vertiefen.

Literaturzirkel

Mehr zu Literaturzirkeln erfahren

Vertiefen
  • Literatur zu "literature circles"
  • Leßmann (2018): Individuelle Lernwege, Handbuch Teil I: Klassen 1 und 2, S. 128-129
Filme
  • Nach "literature circle"  im Internet suchen, führt zu zahlreichen Filmen aus US-amerikanischen Schulen
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