In meinen 40 Berufsjahren als Lehrerin in der Grundschule arbeite ich von Beginn an mit freiem Schreiben und mit der Schreibzeit.
Die Grundbausteine für mein Konzept von Unterricht und auch meine Grundhaltung gegenüber den Kindern und ihren Texten sind dabei im Laufe des Weges immer gleich geblieben. Ich lerne immer wieder Neues in der Arbeit mit den Kindern.
Jede Etappe meines Weges bietet immer wieder neue Ausblicke und das begeistert mich nach wie vor. In den Texten der Kinder entdecke ich Kostbarkeiten und erlebe noch immer Überraschungen in den Autorenrunden, die wichtig für das Selbstbild eines jeden schreibenden Kindes und für das Gemeinschaftsgefühl der Lerngruppe sind.
Auch nach vielen Jahren sind die Erinnerungen an das Tagebuch und die Erfahrung aus der Schreibzeit bedeutsam. Das höre ich, wenn Kinder von früher heute Eltern meiner Schülerinnen und Schüler sind und berichten, dass sie ihr Tagebuch noch immer haben. Und von Kolleginnen höre ich, dass Kinder mit ihren Erfahrungen aus der Schreibzeit in anderen Fächern das Schulleben durch ihre Schreib- und Gesprächskompetenz bereichern.
Ich werde in meiner nächsten ersten Klasse vom ersten Tag an wieder frei schreiben lassen. Ich freue mich darauf und bin gespannt, was ich auf der nächsten Etappe meines Weges erleben werde.