Rechtschreibung

Das Erlernen einer normierten Rechtschreibung leistet einen wichtigen Beitrag zur Lesbarkeit von Texten. Diese für die eigenen Textproduktionen anzustreben, lässt Kinder und Jugendliche verstehen, warum Rechtschreiblernen notwendig ist. Texte lassen sich eben besser lesen, wenn sie rechtschriftlich korrekt sind. Die Motivation zum Richtigschreiben und zur rechtschriftlichen Textüberarbeitung resultiert deshalb vornehmlich aus der Perspektive der Leserinnen und Leser: Sie sollen die eigenen Texte schnell und gut lesen und verstehen können.

Die Texte der Lernenden bilden aber nicht nur das Ziel, sondern auch einen wichtigen Ausgangspunkt für das Rechtschreiblernen. Denn in den eigenen Schreibungen zeigen sich die authentischen Rechtschreibleistungen der Einzelnen. Fehlschreibungen und Unsicherheiten sind Grundlage für das individualisierte und kooperative Üben, aber auch für das gemeinsame Lernen in der ganzen Gruppe in Rechtschreibgesprächen.

Für das individuelle Training werden anstelle von kopierten Arbeitsblättern (die möglicherweise noch für alle gleich sind) werden passende Übungen aus den Rechtschreibboxen gemäß der individuellen Lernstände ausgewählt und zugewiesen.

Aus den Texten ergeben sich zudem Lernwörter, die langfristig in einer Fünf-Fächer-Lernkartei, die hier Wörterklinik genannt wird und auch als Computer-Lernkartei vorliegt, geübt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt des Rechtschreiblernens liegt im Training der Arbeitstechniken, die benötigt werden, um einen eigenen Text eigenständig zu kontrollieren und zu verbessern.

Phasen des individualisierten Lernens werden ergänzt durch Phasen des gemeinsamen Nachdenkens über die Schreibung von Wörtern und Sätzen im Rahmen von Rechtschreibgesprächen. Grundlage für diese Gespräche sind in der Regel Wörter, Formulierungen und Sätze aus den Texten der Kinder. Sofern mit einem verbindlichen Grundwortschatz gearbeitet wird, können auch diese Wörter zur Grundlage der Gespräche genutzt werden.

Wenn Rechtschreibkompetenzen auf so vielfältige Weise ausgebildet werden, entstehen daraus zahlreiche Wege für die Leistungsüberprüfung. Das traditionelle Diktat wird durch Rechtschreibarbeiten und verschiedene Formen der Dokumentationen individueller Entwicklungen abgelöst.
Für die Bearbeitung der individuell zugewiesenen Übungen werden im Unterricht regelmäßig feste Zeiten eingeplant. Dies kann im Rahmen regelmäßig stattfindender Schreibzeiten sein.

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