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lessmann-diktate-ohne-ende-grundschulunterricht-4-2004Trotz vielfältiger Proklamationen für ein Ende des traditionellen Diktats und dem unüberhörbaren Ruf nach individueller Förderung auch im Bereich "Rechtschreiben" scheint die Macht des Diktates in den Schulen weitgehend ungebrochen:

  • Das Diktat beherrscht noch immer einseitig den Unterricht - zulasten eines vom Kinde ausgehenden, für das Kind bedeutsamen und eines sachgerechten Deutschunterrichtes.
  • Das Diktat verführt noch immer dazu, Fehlschreibungen als Defizite anzusehen- obwohl Fehler als konstruktive Versuche Einblicke in die Rechtschreibentwicklung des Kindes geben und als solche wertvolle Hinweise für die individuelle Förderung sind.
  • Das Diktat ist noch immer mächtigster Faktor bei der Notenfindung im Bereich Rechtschreiben - und raubt damit anderen, weitaus bedeutsameren Teilleistungen der Rechtschreibung den ihnen gebührenden Stellenwert in Bewertung und Unterricht.
  • Das Diktat stärkt noch immer einseitig die ohnehin sicheren Rechtschreiber- und schwächt durch Misserfolgserlebnisse und daraus resultierendem Motivationsverlust jene Kinder, die besonders dringend Ermutigung und Stärkung benötigen.
  • Trotz der Einsicht leben sie weiter, die in der Fachliteratur längst verabschiedeten Diktate. Denn es fällt schwer, sich von Wegen zu trennen, die jahrelang selbstverständlich waren.
  • Und: Abschied kann nur erfolgen, wenn neue Perspektiven greifbar sind.
  • Der vorliegende Artikel will Wege zeigen, sich von traditionellen Diktaten zu lösen. Die Beispiele wollen Mut machen, sich auf Wege einzulassen, die den Bedürfnissen der Kinder und dem Anspruch des Faches gleichermaßen gerecht werden.

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Erschienen in: Grundschulunterricht Deutsch 4/2004

 

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