Ich wurde im Jahr 1994 in der Grundschule Hohenzollern in Recklinghausen eingeschult. Meine Klassenlehrerin wurde Frau Beate Leßmann. Wie sich herausstellen sollte, eine Begegnung, die meinen beruflichen Werdegang stark beeinflussen sollte.

Ich liebe schon immer Geschichten. Ich bekam gerne etwas vorgelesen oder lauschte Hörspielen. Als ich in die Schule kam, war ich, wie die meisten Kinder, hoch motiviert und wollte als Erstes Lesen und Schreiben lernen. Dank Frau Leßmann durfte bzw. konnte ich vom ersten Tag an schreiben. Sie gab jedem Schüler ein kleines rotes Buch und sagte, dies sei unser Tagebuch, in das wir zu jeder Zeit alles aufschreiben durften, was wir wollten. Waren es zunächst nur einzelne Wörter, wurden schnell ganze Sätze daraus.

Später schrieb ich meist über spannende Erlebnisse aus den Wochenenden, doch es kamen auch immer mehr Geschichten dazu, die meiner Phantasie entsprangen. Jedes Erlebnis und jede Geschichte wurde von Frau Leßmann gelesen, verbessert und mit einem lieben Gruß kommentiert. Ich habe anhand meiner eigenen Texte gelernt, auf Rechtschreib- und später auf Grammatik- und Ausdrucksfehler zu achten, um meine Geschichten zu verbessern. Dieses Tagebuch habe ich bis heute, da es mich an eine wunderschöne Zeit erinnert.

Aufgrund meiner glücklichen Grundschulzeit und im besonderen Maße durch den Unterricht bei Frau Leßmann, war mein Traumberuf schon sehr früh klar: Eine Grundschullehrerin wie Frau Leßmann werden.

Ich habe meinen Traum wahr gemacht und bin heute Grundschullehrerin in Gelsenkirchen und Klassenlehrerin einer dritten Klasse. Ich wende heute in meinem Deutschunterricht genau das an, was mich als Schülerin so beeindruckt und motiviert hat: Das Tagebuch. Auch meine Schüler lieben dieses Buch und nutzen es teilweise täglich. Danke dafür, Frau Leßmann :)

Back to top